Mit dem Start der Superabschreibung ab dem 1. Juli 2025 tritt der sogenannte Investitionsbooster der Bundesregierung in Kraft. Ziel ist es, Investitionen in Maschinen, Fahrzeuge und andere bewegliche Wirtschaftsgüter durch steuerliche Anreize zu fördern. Doch die Frage bleibt: Wann lohnt sich die Superabschreibung tatsächlich für Unternehmen?
Was bringt der Investitionsbooster konkret?
Die Superabschreibung ermöglicht es Unternehmen, im ersten Jahr bis zu 30 % der Anschaffungskosten direkt steuerlich geltend zu machen. In den beiden Folgejahren kann der Restwert ebenfalls zu je 30 % abgeschrieben werden. Damit entsteht in den ersten drei Jahren ein starker Liquiditätseffekt – besonders für Unternehmen, die auf kurzfristige Steuerentlastungen angewiesen sind. Probieren Sie es einmal aus und rechnen Sie mit unserem AfA-Rechner für die Superabschreibung die Abschreibung für Ihre Investition durch.
Auch Elektrofahrzeuge profitieren: Für sie ist sogar eine Sonderabschreibung von 75 % im Anschaffungsjahr vorgesehen. Ergänzend dazu ist ab 2028 eine schrittweise Senkung der Körperschaftsteuer geplant – auf 10 % bis 2032.
Superabschreibung – Vorteile mit Einschränkungen
Trotz dieser Maßnahmen sehen viele Expertinnen und Experten die Wirkung der Superabschreibung als begrenzt. Die Vorteile sind insbesondere in der Anfangsphase der Investition spürbar. Mittel- bis langfristig gleichen sich die steuerlichen Effekte durch sinkende Abschreibungsbeträge in späteren Jahren wieder aus.
Ein echtes Plus bietet die Superabschreibung dann, wenn:
- hohe Investitionen mit Gewinnen kombiniert werden
- lange Nutzungsdauern der angeschafften Güter vorliegen
- ein hohes Zinsniveau am Kapitalmarkt besteht
Gerade bei fremdfinanzierten Investitionen kann die schnellere Abschreibung die zusätzlichen Zinskosten kompensieren – vorausgesetzt, es wird tatsächlich ein Gewinn erzielt. Bei niedrigem Zinsniveau oder kurzer Nutzungsdauer fällt der Vorteil hingegen deutlich geringer aus.
Wann lohnt sich der Investitionsbooster?
Die Superabschreibung lohnt sich vor allem dann, wenn Unternehmen ihre Investitionen ohnehin geplant haben und diese nun vorziehen. Der steuerliche Vorteil entsteht in den ersten Jahren – betriebswirtschaftlich betrachtet also eine reine Liquiditätshilfe. Ob es sich dabei um eine nachhaltige Entlastung handelt, hängt stark vom individuellen Unternehmensprofil ab.
Besonders relevant ist die Maßnahme für Unternehmen mit hoher Steuerlast und Gewinnen, die kurzfristig Investitionsbedarf haben – etwa in Maschinen oder Fuhrpark. Auch die Digitalisierung könnte profitieren, sofern Software künftig ebenfalls als förderfähige Investition berücksichtigt würde – was bisher nicht der Fall ist.
Fazit: Kein Wundermittel, aber ein echter Impuls
Die Superabschreibung ist kein dauerhafter Steuervorteil, wohl aber ein wirksamer Abschreibungsturbo für die ersten Jahre nach einer Investition. Wer eine kluge Investitionsplanung betreibt, kann vom Investitionsbooster profitieren – besonders bei großen Investitionen, langen Abschreibungszeiträumen und hoher Steuerbelastung.
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